Sonntag, 7. Februar 2010

Ohne dich...

heißt es seit ein paar Tagen. Dich ist dabei durchaus persönlich gemeint und an ebay gerichtet. Am 1. Februar habe ich eine E-Mail von besagter online-Auktionsplattform erhalten. Der Betreff "Wichtige Regeländerung für Verkäufer" hat mich sogar zum genaueren Lesen bewogen. Es heißt, dass ab dem 25.02.2010 Verkäufer mit weniger als 50 Bewertungspunkten PayPal als Zahlungsmethode anbieten müssen.
"... Damit erhöhen Sie die Anzahl möglicher Käufer und entsprechend auch Ihre Verkaufschancen...." Das Argument finde ich interessant. Die Anzahl möglicher Käufer für mein bei 1€ startendes Buch erhöht sich also wenn der Endbetrag von z. B. 3,50€ via PayPal bezahlt werden darf? Das Argument greift vielleicht bei bestimmten Produkten in Kategorien wie Autos, Schiffe, Reisen, Computer oder Schmuck. Die auf einer extra ebay-Seite erwähnte Studie zur Umsatzsteigerung wird weder verlinkt noch ist sie mit Ergebnissen aus dem Jahr 2006 auch nnur ansatzweise aktuell. Zudem wurden in dieser anscheinend nur Verkäufer betrachtet die sich schon bei PayPal registriert hatten. Das Argument von ebay/PayPal ist, dass der Umsatz von in Deutschland mittels PayPal getätigten Verkäufen in 6 Monaten um 14% gestiegen ist. Der Schritt zu der Aussage: "Umsatzsteigerung durch Anbieten von PayPal als Zahlungsoption" ergibt sich mir nicht.
Den im Netz gefundenen Aufruf eine E-Mail an ebay zu schreiben war mir zu dem Zeitpunkt etwas zu umständlich, also habe ich mir den twitter-Account rausgesucht @ebayDE Prompt kam auch eine Antwort auf meine Bedenken: 
"@tycoon83 Du kannst selbstverständlich weiterhin andere Zahlungsoptionen (Überweisung etc.) neben der Bezahlung mit #PayPal anbieten. ^GK
DANKE, für diesen Hinweis. Allein die Liste der Unternehmen, an die ALLE meine Daten weitergegeben werden und der dezente Hinweis dass das Unternehmen Sitz in den USA hat und somit auch deren "Datenschutzbestimmungen" unterliegt, sind für mich Grund genug auf eine theoretische 2-stellige Umsatzerhöhung zu verzichten.
Schade, ich werde wohl nie wieder einen Artikel via ebay verkaufen. Und dass sich verstärkt neue Verkäufer registrieren bezweifle ich auch. Ich würde eher eine rückläufige Tendenz vermuten.

Mal davon abgesehen, als Verkäufer lass ich mir nicht das Recht nehmen über meine bevorzugte Bezahlungsmodalitäten zu entscheiden. Das Argument von Seiten ebays: "Sie können doch weiterhin die Überweisung anbieten", läuft doch völlig ins Leere und entbehrt jeglicher Grundlage. Wenn jemand mein angebotenes Produkt unbedingt kaufen möchte, mit den zahlungsbedingungen aber nicht einverstanden ist, kann er jederzeit mit mir als Verkäufer in Kontakt treten oder muss es woanders kaufen bzw. auf den Kauf verzichten. Ein Markt ist der Ort, wo Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen.
Dass am selben Tag eine E-Mail mit dem Angebot, PayPal 3 Monate kostenlos nutzen zu können, kam - hat mein Bedürfnis mich zu registrieren auch nicht geweckt. Ein Link bzw. einfacher Hinweis zum aktuellen Preisverzeichnis fehlt gänzlich, erst auf der Registrierungsseite ist er ganz unten bei den Pflichtangaben zu finden.

Da bleibt mir nur ein "R. I. P." So werde ich meine Sachen eben über tauschticket zum Selbstkostenpreis versenden.

1 Comment:

killerblau said...

Absolut richtig. Was eBay da so alles macht, ist schon verwunderlich. Ich werde da auch nie etwas verkaufen. Gibt doch genug Alternativen.