Samstag, 2. Juli 2011

Ein Experiment mit tödlichen Folgen

... ist der plot des Film "The Experiment" (u. a. mit Allen Brody), einem remake des deutschen Films "Das Experiment" (u. a. mit Moritz Bleibtreu).
Zwanzig freiwillige Männer werden für 14 Tage alleine in einem Gefängnis eingeschlossen. Fünf werden von den Experimentatoren als Wärter bestimmt. Zusätzlich gibt es 5Regeln, unter Anderem dass keine Gewalt angewendet werden darf und die Wärter angemessen auf die Situationen reagieren müssen. Der gesamte Gefängniskontrakt steht unter Videoüberwachung. Sollten die Wärter nach einem Vorfall nicht innerhalb von 30 Minuten angemessen reagieren, ist das Experiment beendet. Dies geschieht durch das Aufleuchten einer roten Signallampe.
Was ich im Nachhinein vermisst habe ist die Diskussion der beobachtenden Experimentatoren über den Abbruch des Experiments, nachdem es außer Kontrolle geraten ist. Deshalb ist demnächst noch das deutsche Original fällig, auch wenn die Kritiken ziemlich vernichtend sind. 
Das Ganze beruht auf einer wahren Begebenheit. Das Experiment fand 1971 in Kalifornien statt, und ist auch im Netz unter The BBC Prison Study dokumentiert.
Besonders spannend fand ich das Intro, in welchem dem Zuschauer gezeigt wird, dass sich Menschen und Tiere nur in der Art verwendeten Waffen unterscheiden. Der Film an sich hinterlässt ein sehr mulmiges Gefühl, wenn man sieht, wie Menschen, die ihr Leben lang in eine Rolle gepresst waren, unterdrückt wurden, angebotene Macht an sich reißen. Dadurch dass die Wärter mehr über die Regeln wissen als die Gefangenen entsteht ein Informationsgefälle, welches die Wärter zur Tyrannei und Erniedrigung der Gefangenen nutzen. Allein durch Gewalt ist dieses Ungleichgewicht aufzulösen - an diesem Eindruck kann auch das klägliche Ende nichts ändern. Das Argument im Schlusssatz, dass den Menschen die freie Entscheidung vom Tier unterscheidet, zeugt wieder einmal nur von dem Verrat, den der Autor/Regisseur an seinem eigenen Werk vornimmt um noch den Zuschauer wieder einmal mit einem Alles-wird-gut-Beigeschmack aus dem Film zu entlassen. Die Auflehnung gegen derart ausgeprägte Ungerechtigkeit, Demütigung und Freiheitsberaubung lässt sich nicht mir Argumentation und "auch noch die linke Wange hinhalten" durchsetzen, selbst die Aussicht auf einen Batzen Geld kann die Vormachtstellung nicht brechen. Das ist genau das, was wir mit unserer Evolutionsvorstufe, dem Tier, gemeinsam haben: Der instinkthafte gewaltsame Umsturz.  Selbst mit einem "Bus fährt in den Sonnenuntergang"-Ende würde sich der Kreis zum Intro schließen, so bleibt der Film nur als unvollständige aber beeindruckende Bildersammlung im DVD-Regal stehen. Eine Bildersammlung jedoch, die packend abgespielt wird und dem Zuschauer das Gefühl gibt mittendrin zu sein.
Btw sollten wir uns den Umbruch aber zum jetzigen Zeitpunkt gerade in Deutschland nicht leisten, da die vom Menschen entwickelte Vorschrift zur Bildung demokratischer Institutionen, unser Wahlrecht, gerade nicht existiert. Und auch der neue Vorschlag, der laut BverfG innerhalb von 3 (in Worten: DREI) Jahren zum 30.06.2011 hätte in Kraft treten sollen, wäre immer noch ungültig. Das haben uns die Tiere also sogar voraus: Regeln für das Bilden einer neuen Führung. Das ist entweder die Erbfolge oder das Recht des Stärkeren - beides jedoch eine eindeutige, unumgehbare Sache.
Wer diesen Film mag, könnte auch folgendes mögen: Die Cube-Triologie (nur in der Reihenfolge schauen: Cube, Cube^2:Hypercube, Cube Zero). Filmvorschläge eurerseits sind herzlich willkommen.

Ein Experiment mit tödlichen Folgen

... ist der plot des Film "The Experiment" (u. a. mit Allen Brody), einem remake des deutschen Films "Das Experiment" (u. a. mit Moritz Bleibtreu).
Zwanzig freiwillige Männer werden für 14 Tage alleine in einem Gefängnis eingeschlossen. Fünf werden von den Experimentatoren als Wärter bestimmt. Zusätzlich gibt es 5Regeln, unter Anderem dass keine Gewalt angewendet werden darf und die Wärter angemessen auf die Situationen reagieren müssen. Der gesamte Gefängniskontrakt steht unter Videoüberwachung. Sollten die Wärter nach einem Vorfall nicht innerhalb von 30 Minuten angemessen reagieren, ist das Experiment beendet. Dies geschieht durch das Aufleuchten einer roten Signallampe.
Was ich im Nachhinein vermisst habe ist die Diskussion der beobachtenden Experimentatoren über den Abbruch des Experiments, nachdem es außer Kontrolle geraten ist. Deshalb ist demnächst noch das deutsche Original fällig, auch wenn die Kritiken ziemlich vernichtend sind. 
Das Ganze beruht auf einer wahren Begebenheit. Das Experiment fand 1971 in Kalifornien statt, und ist auch im Netz unter The BBC Prison Study dokumentiert.
Besonders spannend fand ich das Intro, in welchem dem Zuschauer gezeigt wird, dass sich Menschen und Tiere nur in der Art verwendeten Waffen unterscheiden. Der Film an sich hinterlässt ein sehr mulmiges Gefühl, wenn man sieht, wie Menschen, die ihr Leben lang in eine Rolle gepresst waren, unterdrückt wurden, angebotene Macht an sich reißen. Dadurch dass die Wärter mehr über die Regeln wissen als die Gefangenen entsteht ein Informationsgefälle, welches die Wärter zur Tyrannei und Erniedrigung der Gefangenen nutzen. Allein durch Gewalt ist dieses Ungleichgewicht aufzulösen - an diesem Eindruck kann auch das klägliche Ende nichts ändern. Das Argument im Schlusssatz, dass den Menschen die freie Entscheidung vom Tier unterscheidet, zeugt wieder einmal nur von dem Verrat, den der Autor/Regisseur an seinem eigenen Werk vornimmt um noch den Zuschauer wieder einmal mit einem Alles-wird-gut-Beigeschmack aus dem Film zu entlassen. Die Auflehnung gegen derart ausgeprägte Ungerechtigkeit, Demütigung und Freiheitsberaubung lässt sich nicht mir Argumentation und "auch noch die linke Wange hinhalten" durchsetzen. Das ist genau das, was wir mit unserer Evolutionsvorstufe, dem Tier, gemeinsam haben: Der instinkthafte gewaltsame Umsturz.  Selbst mit einem "Bus fährt in den Sonnenuntergang"-Ende würde sich der Kreis zum Intro schließen, so bleibt der Film nur als unvollständige aber beeindruckende Bildersammlung im DVD-Regal stehen. Eine Bildersammlung jedoch, die packend abgespielt wird und dem Zuschauer das Gefühl gibt mittendrin zu sein.
Btw sollten wir uns den Umbruch aber zum jetzigen Zeitpunkt gerade in Deutschland nicht leisten, da die vom Menschen entwickelte Vorschrift zur Bildung demokratischer Institutionen, unser Wahlrecht, gerade nicht existiert. Und auch der neue Vorschlag, der laut BverfG innerhalb von 3 (in Worten: DREI) Jahren zum 30.06.2011 hätte in Kraft treten sollen, wäre immer noch ungültig. Das haben uns die Tiere also sogar voraus: Regeln für das Bilden einer neuen Führung. Das ist entweder die Erbfolge oder das Recht des Stärkeren - beides jedoch eine eindeutige, unumgehbare Sache.
Wer diesen Film mag, könnte auch folgendes mögen: Die Cube-Triologie (nur in der Reihenfolge schauen: Cube, Cube^2:Hypercube, Cube Zero). Filmvorschläge eurerseits sind herzlich willkommen.

Freitag, 1. Juli 2011

Das Glücksprinzip...

Da mein Tag in der Regel nicht vor 13:00 anfängt habe ich Zeit auch nachts mal durch das TV-Programm zu zappen. Nach ein paar Minuten Maybrit Illner, und der Entscheidung, statt Markus Lanz lieber die Tagesthemen zu konsumieren, bin ich beim Film "Das Glücksprinzip" hängn geblieben. Der Film ist von Mimi Leder und mit Kevin Spacey, Helen Hunt und Haley Joel Osment in den Hauptrollen. Letzterer ist mir aus A. I. - künstliche Intelligenz in Erinnerung geblieben. Seine Fähigkeit fast ohne jegliche Gesichtsregung oder Mimik glaubwürdig eine Figur zu spielen finde ich sehr beeindruckend.
Die Idee des Films ist schnell erklärt: Trevor, ein 7-jähriger Junge der alleine mit seiner Mutter lebt, bekommt zu beginn des Schuljahres die Hausaufgabe, sich etwas zu überlegen was die Welt besser machen kann. Seine Idee: Tue drei Menschen etwas Gutes, es darf für dich nicht einfach sein, und du darfst keine Belohnung/Bezahlung dafür bekommen. Statt dessen muss diejenige Person drei anderen Menschen etwas Gutes tun - das Gute quasi weitergeben.
Die vielen unverhofften Ereignisse im Film und die überzeugenden Darsteller ließen die zwei Stunden wie im Fluge vergehen - was auch daran liegen mag, dass man wunderbar die Gedanken schweifen lassen kann ohne die Handlung oder Stimmungen des Films zu verpassen. Als alles auf ein Happy End hinaus lief kam mir der Gedanke, wie viele (Liebes-) filme es wohl ohne Happy End gibt. Film No. 1 habe ich gerade geschaut - auch wenn dies sicher Ansichtssache ist. Das anscheinend unvermeidliche Gedusel am Ende trägt in meinen Augen jedenfalls nicht dazu bei, dass sich die Idee der Weltverbesserung mittels Schneeballsystem auch im realen Leben durchsetzen wird. Es führt vielmehr dazu, dass die übertriebene Darstellung des Erfolgs der Idee von Trevor ins Lächerliche gezogen, wenn nicht sogar völlig relativiert wird. Ein weniger tragisches Ende, das Nicht-wieder-Zusammenziehen von Ihr und Ihm oder auch den schon x-mal wieder rückfällig gewordenen Junky einfach auch ein x+1-tes Mal wieder rückfällig werden zu lassen, hätte gut als Symbol für das uns täglich begleitende Scheitern im Leben stehen können. Schreibt mir doch bitte mal in die comments Filme, die in Euren Augen kein Happy End haben.
Btw - Wo ich gerade die gesammelten tags meines blogs sehe, fällt mir auf, dass ich mal zwei Alben von Windmill gekauft habe. "Tokyo Moon" ist das passende Lied zum kurz bevor stehenden Sonnenaufgang ^^