Donnerstag, 22. November 2007

ANAJO

Es ist vorbei, -bei, -bei Novembermond....
Das Anajo-Konzert ist vorüber. Über mehrer Wochen hat sich die Vorfreude gesteigert - und als die Steffie heute meinte "Viel Spass heut abend" war ich erst ganz perplex und habe mich gefragt "Was meint sie denn??" Dazu muss ich sagen, ich kam gerade von der Arbeit und die letzten Tage hingen mir noch ziemlich schwer im Kopf rum - dazu kamen noch die Gedanken an die nächsten Tage und dann lief auch noch Anajo auf beiden Ohren. Dann erst wurde mir richtig bewusst dass heute DER Tag ist: Anajo in Ulm. Im Eden - einem ehemaligen Puff, und der p e r f e k t e n Lokation. Ca.80 - 100 Leutz waren anwesend. Die Vorband bestand aus einer jungen Frau Lydia Daher. Sie hat mit viel Witz, super Texten und einer tollen und außergewöhnlichen Stimme als 'supporter' hergehalten. Soviel Spontaneität und persönlicher Authentizität habe ich selten bei einer Band gesehen. Sie ist sie selbst - ob auf der Bühne zwischen den Liedern oder direkt im Lied. Ich glaube ihr einfach was sie singt. Hört doch einfach mal auf ihrer MySpaceSite rein. Wobei ich trotz guter Qualität in Melodie und Text finde, dass die Aufnahmen bei weitem nicht mit einem LiveAuftritt vergleichbar sind. Das gilt für Lydia Daher, Firefox AK (die Freundin von Tiger Lou) als auch Anajo. Das fängt bei der Interaktion mit dem Publikum an und hört bei dem wirklich von Herzen kommenden und ehrlich gemeinten "Danke, Vielen Dank" von Oliver am Ende eines gelungenen Liedes auf. Des Weiteren sprechen 2 Zugaben für das tolle Publikum in Ulm un den Spaß den die Band bei diesem Konzert hatte.
Treibenlassen war das Motto des Abends - jede Zeile genießen. Frei nach dem Motto: "...Wir lassen uns gehen - und machen uns frei - von allen Gedanken - dem Alltag - der Zeit. ..." (aus "Hallo wer kennt hier eigentlich wen") Volle Hingebung für den Moment. Automatisch wird alles vedrängt was belastet - es gibt nur noch schöne Musik, Texte die bewegen und mitreißen, bewegende Musik, tolle Stimmen und den Klang des Schlagzeuges welches so präzise, klar und knackig kommt dass einem bei jedem Schlag die Nackenhaare hochstehen.
Amsterdam-Mann, ein Lied was bewegt und begeistert, hat genauso "..wie eine Bombe.." eingeschlagen wie "Monika Tanzband" (oder doch "-bär??" Ich bin verwirrt *grinz*)
Es läuft gerade "Wenn du nur wüsstest"

Live genauso zum weinen wie per Headset voll auf die Ohren und ins Herz.

Vielen Dank für den tollen Abend.

Um es mit den Prinzen zu sagen: "...Ich bin besoffen vor Glück..."

Montag, 19. November 2007

Traurig aber Wahr

Gerade beim Stöbern im Netz gefunden:

Mein bester Freund öffnete die Kommodenschublade seiner Ehefrau und holte ein in Seidenpapier verpacktes Päckchen heraus. Es ist nicht irgendein Päckchen, sondern ein Päckchen mit Unterwäsche darin. Er warf das Papier weg und betrachtete die Seide und die Spitze. "Dies kaufte ich, als wir zum ersten Mal in New York waren. Das ist jetzt 8 oder 9 Jahre her. Sie trug es nie. Sie wollte es für eine besondere Gelegenheit aufbewahren. Und jetzt, glaube ich, ist der richtige Moment gekommen!"

Er näherte sich dem Bett und legte die Unterwäsche zu den anderen Sachen, die von dem Bestattungsinstitut mitgenommen wurden. Seine Frau war gestorben. Als er sich zu mir umdrehte, sagte er: "Bewahre nichts für einen besonderen Anlass auf! Jeder Tag den du lebst, ist ein besonderer Anlass.“

Ich denke immer noch an diese Worte ... sie haben mein Leben verändert. Heute lese ich viel mehr als früher und putze weniger. Ich setze mich auf meine Terrasse und genieße die Landschaft ohne auf das Unkraut im Garten zu achten. Ich verbringe mehr Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden und weniger Zeit bei der Arbeit. Ich habe begriffen, dass das Leben eine Sammlung von Erfahrungen ist, die es zu schätzen gilt. Von jetzt an bewahre ich nichts mehr auf. Ich benutze täglich meine Kristallgläser. Wenn mir danach ist, trage ich meine neue Jacke, um in den Supermarkt zu gehen. Auch meine Lieblingsdüfte trage ich dann auf, wenn ich Lust dazu habe. Sätze, wie z.B. "Eines Tages ..." oder "An einem dieser Tage ..." sind dabei, aus meinem Vokabular verbannt zu werden.

Donnerstag, 15. November 2007

Axl Makana

Es kam gerade ein Newsletter von Axl Makana. Seines Zeichens Sänger der Band Mutabor, die sich leider vor kurzem aufgelöst haben *schnief* Was uns bleibt sind die unvergesslichen Konzerte und die urplötzlich auftretende Gute Laune bei "Lump", "Individuum"oder "Abgestandenes Bier". Wenn man dann wieder runterkommen will gönnt man sich "Es gibt keine Liebe" - meinen absoluten Fav. Doch Makana lebt weiter - in Form von Axel und seinem neuen Projekt. Zu blöd dass man nich mal eben in die neuen Bundesländer fahren kann - hier runter kommt ja kaum wer aus Berlin :( Dafür sind Anajo nächsten Mittwoch in Ulm. Nach dem Konzert Anfang des Jahres im Magdeburger P7 wird das mein 2. Mal sein. Man hab ich Bock - besonders auf "Amsterdsam-Mann" à capella, "Zähme den wilden Tiger in mir" oder einfach "nur" "Honigmelone". Ein kleiner Ausgleich dafür dass ich sie auf dem Highfield '07 verpasst habe :-| und ein würdiger Einstieg in das We in HBS und MD.
Als letztes noch 2 Tipps für 2 neue TOP-Serien. Allerdings bis jetzt nur auf Englisch. Beide sind auf NBC-online anzuschauen, allerdings nur für Leute mit Standort USA. D.h. man sollte einen Proxy nutzen, dann funzt es.
Die erste Serie ist Life mit Damian Lewis in der Hauptrolle - u. a. bekannt aus Band of Brothers Ein super Schauspieler und die perfekte Besetzung für die Rolle. Er spielt einen Cop der 12 Jahre im Knast saß wegen eines Verbrechens welches er nicht begangen hat. Seine Art mit den Menschen umzugehen, die Welt zu sehen und Leute anzuschauen ist einfach faszinierend. Und au7ch der Aufbau der Folgen ist genialo gemacht. Allerdings finde ich dass es nicht allzu einfach zu verstehen ist - im Gegensatz zu manch anderen Serien. Wie z. B. der zweiten Serie Bionic Women mit Michelle Ryan in der Hauptrolle. Doch die Serie ist nicht nur etwas fürs Auge. Es geht um Jaime Sommers, die nach einem Unfall von ihrem Freund und Forscher mit künstlichen Beinen und Armen ausgestattet wird damit sie überleben kann. Nun ist die 50-Millionen-Dollar-Frau in der Zwickmühle. Soll sie sich dem unbekannten Geheimprojekt anschließen und helfen die Welt vor den (leider noch unbekannten) Bösen zu retten oder soll sie wieder in ihr "normales Leben" zurückkehren und sich um ihre kleine Schwester kümmern die bei ihr lebt? Die Serie ist witzig, intelligent aufgebaut, actionreich und hat eine sehr interessante und nicht allzuoft vorhersagbare Handlung.

Als heutiges Schlusswort soll der aktuell laufende Song dienen:

Mutabor - Amsterdam
In Berlin mal wieder alles grau
Und keinen Stoff,und keine Frau
Draußen Regen,drinnen kalt
Und nichts zu rauchen,und keinen Halt

Was macht man in so einem Moment
Man leckt sich die Zähne und öffnet sich das Hemd
man greift sich an die eigene Brust
Und denkt daran,ich muß,und denkt daran,ich muß

Mal wieder nach Amsterdam fahr'n
Mal einfach so über'n Damm karr'n
Schwarzen grünen gelben weißen
Ich hoff',das Geld reicht noch fur was zu beißen
Ich hoff',das Geld reicht noch für was zu beißen

Und ist man dann erstmal da
Mit leerem Magen und wirrem Haar
Dann packt es Dich an Deinem Schopf
Es setzt sich fest im Kopf,es setzt sich fest im Kopf

Und wenn ich dann einen dreh'
Schmeckt noch viel besser der Kaffee
Alle Knoten ham' sich aufgelöst
Meine Seelen sind entblößt, meine Seelen sind entblößt

Und ich werde wieder nach Amsterdam fahr'n
Mal einfach so über'n Damm karr'n
Schwarzen grünen gelben weißen
Ich hoff',das Geld reicht noch fur was zu beißen
Ich hoff',das Geld reicht noch für was zu beißen

Schön wars *dream* Besonders im Grasshopper ^^

Mittwoch, 14. November 2007

hart aber fair

Das Thema der Sendung "Müntefering weg, Reformen ade - wird jetzt durchgewurschtelt bis zur Wahl?", mit den Gästen Volker Kauder (CDU), Peter Struck (SPD), Hajo Schumacher, Martin Richenhagen, Gregor Gysi (DIE LINKE).
An und für sich eine sehr interessante Sendung die man sich hier gerne noch einmal anschauen kann. Herr Plasberg hat den Diskussionen ziemlich viel Freiraum gegeben und diejenigen, die nichts wirklich zum Thema beitragen konnten, auch nur selten um einen Kommentar gebeten. Da stellt sich einem doch die Frage wer für die Gästeauswahl zuständig ist. Derselbe der das "Nazometer" von Schmidt & Pocher verteufelt?
Wieso lädt man einen Herrn Schumacher ein, der sich mit den 3 Worten die er in den 75 Minuten sagen durfte sowas von selbst disqualifiziert hat? Aber hauptsache er hat sich wohl gefühlt in der Runde - als "einziger Mann mit Haaren auf dem Kopf" (Plasberg). Da waren doch der Peter und der Volker, wie sie sich liebevoll nennen, um Längen seriöser. Politik und seriös in einem Satz? Klingt komisch und ist wohl auch etwas unglücklich formuliert. Sachlicher trifft es da doch eher. Auch wenn die Kuschelei zwischen den beiden schon fast an Perversion grenzte. Da war der Herr Gysi schon ein clever gewählter Counterpart, der es zwar mal wieder nicht geschafft hat die präzise und eindeutig formulierte Abschlussfrage zu beantworten, dafür aber doch einiges aus seinem aktuellen Parteiprogramm und seinem Leben als Politiker zum besten gegeben hat. Der Mann soll 59 sein? Ich war erstaunt - auch ob seiner körperlichen "Größe". (Das Größenverhältnis zwischen Plasberg und Gysi hat mich an Schidt und Pocher erinnert ;) ) Nunja, dafür hat er ein Gedächtnis für Zahlen und "Fakten" was sich sehen lassen kann. Dass der Peter und der Volker ihre überragenden Ergebnisse aus 2 Jahren Große Koalition mehr als einmal hervorgehoben haben war zu erwarten, aber diesmal hätte sich der Gregor doch auch etwas mehr ins Zeug legen können um dem Paar etwas mehr Paroli zu bieten, so wie er es vor einigen Wochen auch beim Peer Steinbrück (SPD) getan hat. Die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung mögen ja zum 01.01.2008 gesenkt werden, dass die Gesetzeskonstrukteure aber den Pflegebeitrag um 0,25Prozentpunkte anheben wollen, es bei der Rentenversicherung schon getan haben (19,5 %auf 19,9%) und bei der Gesetzlichen KV regelmäßig tun kann man ja auch gerne mal unter den Tisch fallen lassen.
Statt dessen wird darüber diskutiert, zu welchem Zeitpunkt der Herr Müntefering denn wohl die Entscheidung zu seinem Rücktritt getroffen hat. Er hat es aus persönlichen Gründen getan. PUNKT. Ohne Komma, Aber oder Theorien darüber dass Frau Merkel und Herr Beck ihn zum eigenen Machterhalt förmlich zerrieben hätten (O-Ton Schumacher). Aber sicher lässt sich daraus ein Buch machen, welches man dann vom Springer-Verlag herausgegeben wird. Selbiger hat ja die Bundeskanzlerin unter Druck gesetzt, damit sie nicht den Mindestlohn für Postdienstleister durchsetzt *räusper* Nunja, jedem das Seine.
Und für den geneigten Zuschauer noch eine ziemlich gelungene Parodie auf die Büro-Sitcom "Stromberg" - wenn das mal kein Fall für den Nazometer ist^^

Samstag, 10. November 2007

Stell dir vor...

Draußen ist es dunkel. Die Scheiben vom Bus dreckig. Es regnet. In der Mitte des Schlenckerbusses werde ich hin und her geschüttelt. Logh singt "The Big Sleep". Es nieselt leise gegen die Scheiben. Die Räder saugen das Wasser auf und speien es gegen den Unterboden. Wie rauschendes Wasser im Hintergrund bei der Aufnahme von "The Big Sleep".
An der Bushaltestelle fahren so viele verschiedene Autos vorbei. "Die Diversifikation in unserer Modellpalette ist zu hoch. Die Komplexität der Produktionsprozesse nimmt immer mehr zu - jeder möchte das Auto nach seinen individuellen Wünschen gefertigt haben. Dieses Geschäftsmodell ist bald nichtmehr tragbar. Wir sind auf dem Weg unsere Markenvielfalt zu verringern. Hin zu mehr Transparenz und Übersichtlichkeit im Produktkatalog." So ähnlich schrieb vor kurzem ein Manager eines großen Autokonzerns.
3 Busse fahren hintereinander in die Haltestelle ein. Hinter dem ersten fährt eine Straßenbahn. Die einzige Linie die es gibt. Gut ausgelastet. Auch die Busse. Jeden Tag voll besetzt. Ein einträgliches Geschäft sollte man meinen. Neben der Haltestelle brummen die Autos im stockenden Verkehr. Was, wenn es eines Tages keine mehr gibt in unseren Städten? Weil Sprit so teuer geworden ist dass man es sich nicht mehr leisten kann die 2km ins Stadtzentrum mit dem Auto zu fahren. Oder weil die knappen Ressourcen reserviert sind. Für Busse, Rettungsfahrzeuge. Ein reicher Geschäftsmann sammelt Gelder und sucht Unternhehmen. Er möchte das Elektroauto serienfertig und einsatztauglich machen. Ein gut ausgebautes Netz an Aufladestationen muss her. "Elektroautos sind kaum umweltschädigend." "Und Strom kommt aus der Steckdose", möchte man hinzufügen. Der ökologische Rucksack eines Elektroautos dürfte weit aus größer sein als seine Emissionsbilanz. Stell dir vor es gibt eines Tages keine Autos mehr in der Stadt. "Wir schließen uns in unseren Wohnungen ein. Investieren in Lärmschutzfenster um den Krach der Straße von uns fern zu halten. Wir lüften nur nachts. Am Tage ist die Luft draußen unerträglich. Wir kuschen zurück vor dem Verkehr vor unserer Haustür. Er beherrscht uns, diktiert uns Verhaltensweisen. Treibt uns hinaus aufs Land. >>Da ist die Luft besser. Ich möchte nicht dass meine Kinder in der Stadt aufwachsen.<<, hört man die Leute sagen. Das ist UNSERE Stadt.", so postete eine Frau in einem Forum. WIR sind die Menschen, Autos sind Fortbewegungsmittel. Schmutzige Sklaven. Warum sie nicht sauberer gestalten. Zum Wohle der Umwelt und des Geldbeutels. Was, wenn es eines Tages keine Autos mehr gibt. Geh durch die Stadt und stell es dir vor. - Unvorstellbar. - Unvorstellbar schön? - Erschreckend. - "Lächerlich", werden unsere Kindere sagen, " wie ihr euch damals fortbewegt habt". Von der Party angetrunken mit dem Bus nach Hause ist heute fast eine Selbstverständlichkeit. Nüchtern mit dem Bus zur Arbeit heute noch vielerorts undenkbar. "Lächerlich", denke ich mir. Aber insgeheim möchte auch ich gelegentlich in einem Auto sitzen und in den Urlaub fahren. Oder Freunde in 560km Entfernung besuchen. Ich gönne mir jetzt einen Martini. Hätte ich ein Auto zu finanzieren wäre das nicht möglich - finanziell gesehen. Eine Monatskarte für die ganze Stadt kostet mich 33€. Aus dem Haus gehen, einsteigen, losfahren. Kein lästiges Tanken, Auto waschen, Scheibenkratzen. Im Bus ist es warm, die Scheiben sind dreckig, der Fahrer regt sich über einen rücksichtslosen Verkehrsteilnehmer auf - nicht mein Problem. Ich höre Logh. Und versuche mir vorzustellen wie es ist wenn es keine Autos mehr auf den Straßen gibt - UNVORSTELLBAR.

Donnerstag, 8. November 2007

verfassungswidriges Gesetz

Stoppt die Vorratsdatenspeicherung!


Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung

Wie nannte es ein Poste im heise-online Forum so schön: "Die wissen ganz genau dass das, was sie da beschlossen haben nicht legal ist, darum haben sie es auch so schnell durchgeboxt".
Zum Hintergrund:
Mit dem neuen Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung sollen spätestens ab 2009 ALLE Verbindungsdaten gespeichert werden. Das heißt es wird u. a. gespeichert:
  • beim telefonieren
    • Wann (Jahr, Monat, Tag, Stunde, Minute,Sekunde)
    • Wie lange
    • Mit wem (egal ob Kummertelefon, Oma oder die Freundin die gerade Urlaub in Pakistan macht)
    • von wo aus (Handyortung oder Festnetzanschluss)
  • SMS
    • Wann (Jahr, Monat, Tag, Stunde, Minute,Sekunde)
    • An wen
    • von wo aus (Handyortung zur Ermittlung des aktuellen Standortes)
  • E-Mail
    • Wann (Jahr, Monat, Tag, Stunde, Minute,Sekunde)
    • An wen
    • von wo aus (Speicherung der aktuellen IP-Adresse)
Diese Daten werden von JEDEM erhoben und für 15 Jahre gespeichert. Die ersten (3 oder 5) Jahre sind die Datensätze aktiv, d. h. sie können für die aktuellen Ermittlungen herangezogen werden, danach liegen sie für besondere Anfragen zur Inneren Sicherheit sauber in diversen Datenbanken.
Und wer sich einmal mit Datenbanken beschäftigt hat kann sich ungefähr vorstellen was man mit gut sortierten Datensätzen alles anfangen kann.
Es könne Verbindungen zwischen allem und jedem hergestellt werden. Man kann einzelne Merkmale herausfiltern und sich die zugehörigen Personen anzeigen lassen, nach Datum, Uhrzeit, Standort, Telefonnummer etc. sortieren und analysieren. In Verbindung mit ihrer Amazon-Wunschliste, der eigenen Homepage, dem Eintrag im Grundbuch, den Einkaufsdaten auf der ach so praktischen Payback-Karte oder auch nur der IP-Adresse mit der man anonym in einem Forum zu aktuellen Themen postet ist dies nicht nur für den Staat ein reicher Schatz an Informationen über seinen Bürger. Von den TK-Unternehmen die zur Speicherung verpflichtet werden mal ganz zu schweigen. In Zeiten weltweit vernetzter Konzerne und immer undurchschaubareren Konzernstrukturen ist dies eine verlockende Möglichkeit zur Verbesserung der eigenen Werbestrategie und Vervollständigung der hausinternen Kundenkartei.
80Mio Bürger - ~50Mio davon mit Handy/Telefon/Internet - Hochkonjunktur für Data-Management-Systeme und Festplattenhersteller.
In Zeiten von EuroPol und einem Europa ohen Grenzen mit einem wachsendem Gefühl für die Notwendigkeit einer eigenen Innen- und Sicherheitspolitik ist der Zugriff auch nicht nur auf deutsche Behörden beschränkt.
Einer unabhängigen Studie nach ist eine Verbesserung der Aufklärungsrate von verbrechen aller Art um nicht einmal ein halbes Prozent zu erwarten.
Angestoßen wurde das ganze btw von der Euopäischen Kommission - darauf berufen sich auch viele Abgeordnete, die nicht unbedingt den Schäubl'schen Argumenten folgen wollen (was für den gesunden Menschenverstand auch schwierig werden dürfte...)
Der Europäische Gerichtshof beschäftigt sich gerade mit dem Thema, ein Urteil ist wohl demnächst zu erwarten. Jedoch wurde von CDU/CSU und SPD auch der Antrag der grünen abgelehnt eine Klausel in das neue Gesetz einzufügen die besagt, dass das Gesetz unwirksam wird falls der EuGH die Anordnung der Europäischen Kommission kassieren sollte. /nc
Aber eine gute Nachricht gab es in den letzten tagen immerhin. Die Speicherung von Flugdaten auf innereuropäischen Flügen wurde auf 13Jahre begrenzt - 2 Jahre weniger als es bei Flügen in die USA der Fall ist.

Mittwoch, 7. November 2007

Auf dem Weg nach Hause

Ich stand heut nach der Arbeit im Bus und habe mein 2-wöchiges kostenloses, automatisch endendes, SZ-Abo genossen. Ok, ich hab mich auch über den Busfahrer aufgeregt der mal wieder den Eselsberg runterheizt ist wie ein Besenkter - aber das ist ein Kapitel für sich. Aber wo wir gerade bei dem Thema sind: HamburgerBusfahrerSammelbildchen
Zurück zur SZ.
Es gab einige interessante Artikel über die Zukunft unserer Eltern und Großeltern, die sich u. a. mit den Fragen beschäftigt haben:

  • Wie und wo werden die vielen Alten Menschen in Zukunft leben?
  • Was werden sie tun in ihren ca. 20-40 Jahren Rentenzeit?
  • Wer finanziert die Pflege?
  • Wer füllt die vielen freien, unterbezahlten Stellen beim Pflegepersonal?
Gerade die letzten beiden Punkte werden von unserer Bundesregierung zur Zeit ja stark vernachlässigt.
In Japan z. B. gibt es eine Stadt wo zu 80% Alte Menschen leben. Sie werden zum Großteil bei Bedarf zu Hause betreut. Es gibt einen Emma-Laden der von einer 80-jährigen Großmutter geführt wird, eine Post, Tanzkurse, Spieleabende, Theatergruppen und eine Frau betreibt das Pendant zum deutschen "Essen auf Rädern" für ihre Mitmenschen. Nicht unter dem Motto Gewinnmaximierung sondern etwas gutes zuzubereiten und sich bei der Auslieferung Zeit nehmen für die Kunden. Ne feine Sache wenn sich so eine Gesellschaft fast selbst trägt - natürlich mit Hilfe der jüngeren Generationen, keine Frage. Aber dort wird den Menschen das Gefühl gegeben gebraucht zu werden und einen Platz in einer Gemeinschaft zu haben. Was nützt es einem wenn man mit 80 noch kerngesund ist aber alleine in seinem Zimmer im Altenheim sitzt und jedne Tag 15:30 zum Tee und gemeinschaftlichen Fernsehgucken eingeladen wird...
Um das zu erreichen wäre eine solide Pflegeversicherung schonmal ein erster Schritt, allerdings muss das Bewusstsein in der Bevälkerung noch wachsen. Nicht für das Problem was wir bekommen werden weil wir eine überalterte Bevölkerung haben sondern für die Möglichkeiten die sich dadurch auftun und die Chancen und Pflichten die wir haben, unseren Vorfahren ein schönes und lebenswertes Leben auch im Alter zu ermöglichen.

Als ich schließlich noch im Sky ran bin um mir frisches gewürztes Gehacktes zu holen, was es aber partout nicht gibt hier unten *grml* und schließlich mit meiner eingeschweißten Zwiebelmettwurst an der Kasse stand fielen mir wieder die o. g. Artikel ein. An der Kasse saß eine Endfünfzigerin die sowas von schnarchnasig war - dass man eigentlich hätte Geld wiederkriegen müssen, weil sie die Sachen so langsam über den Scanner gezogen hat dass sie negativ hätten eingebongt werden müssen :)) Ich hab mir dann so vorgestellt wie die 100-jährige Oma im Artikel noch munter Geige innem Orchester gespielt hat während für die Frau wohl echt das Altenheim mit Kaffe und Kuchen um 15:30 das beste wäre.