Mittwoch, 7. November 2007

Auf dem Weg nach Hause

Ich stand heut nach der Arbeit im Bus und habe mein 2-wöchiges kostenloses, automatisch endendes, SZ-Abo genossen. Ok, ich hab mich auch über den Busfahrer aufgeregt der mal wieder den Eselsberg runterheizt ist wie ein Besenkter - aber das ist ein Kapitel für sich. Aber wo wir gerade bei dem Thema sind: HamburgerBusfahrerSammelbildchen
Zurück zur SZ.
Es gab einige interessante Artikel über die Zukunft unserer Eltern und Großeltern, die sich u. a. mit den Fragen beschäftigt haben:

  • Wie und wo werden die vielen Alten Menschen in Zukunft leben?
  • Was werden sie tun in ihren ca. 20-40 Jahren Rentenzeit?
  • Wer finanziert die Pflege?
  • Wer füllt die vielen freien, unterbezahlten Stellen beim Pflegepersonal?
Gerade die letzten beiden Punkte werden von unserer Bundesregierung zur Zeit ja stark vernachlässigt.
In Japan z. B. gibt es eine Stadt wo zu 80% Alte Menschen leben. Sie werden zum Großteil bei Bedarf zu Hause betreut. Es gibt einen Emma-Laden der von einer 80-jährigen Großmutter geführt wird, eine Post, Tanzkurse, Spieleabende, Theatergruppen und eine Frau betreibt das Pendant zum deutschen "Essen auf Rädern" für ihre Mitmenschen. Nicht unter dem Motto Gewinnmaximierung sondern etwas gutes zuzubereiten und sich bei der Auslieferung Zeit nehmen für die Kunden. Ne feine Sache wenn sich so eine Gesellschaft fast selbst trägt - natürlich mit Hilfe der jüngeren Generationen, keine Frage. Aber dort wird den Menschen das Gefühl gegeben gebraucht zu werden und einen Platz in einer Gemeinschaft zu haben. Was nützt es einem wenn man mit 80 noch kerngesund ist aber alleine in seinem Zimmer im Altenheim sitzt und jedne Tag 15:30 zum Tee und gemeinschaftlichen Fernsehgucken eingeladen wird...
Um das zu erreichen wäre eine solide Pflegeversicherung schonmal ein erster Schritt, allerdings muss das Bewusstsein in der Bevälkerung noch wachsen. Nicht für das Problem was wir bekommen werden weil wir eine überalterte Bevölkerung haben sondern für die Möglichkeiten die sich dadurch auftun und die Chancen und Pflichten die wir haben, unseren Vorfahren ein schönes und lebenswertes Leben auch im Alter zu ermöglichen.

Als ich schließlich noch im Sky ran bin um mir frisches gewürztes Gehacktes zu holen, was es aber partout nicht gibt hier unten *grml* und schließlich mit meiner eingeschweißten Zwiebelmettwurst an der Kasse stand fielen mir wieder die o. g. Artikel ein. An der Kasse saß eine Endfünfzigerin die sowas von schnarchnasig war - dass man eigentlich hätte Geld wiederkriegen müssen, weil sie die Sachen so langsam über den Scanner gezogen hat dass sie negativ hätten eingebongt werden müssen :)) Ich hab mir dann so vorgestellt wie die 100-jährige Oma im Artikel noch munter Geige innem Orchester gespielt hat während für die Frau wohl echt das Altenheim mit Kaffe und Kuchen um 15:30 das beste wäre.

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