Sonntag, 18. September 2011

Mal wieder eine hommage an das Leben von Woody Allen


Der neue Film von Woody Allen ist ein echter Geniestreich. Humorvoll, nachdenklich machend und voller netter Lebens- und Binsenweisheiten. Er schafft es mal wieder, so viele Fragen in meinem Kopf  aufzuwerfen dass ich mich nach dem Kino in die erste gemütliche Bar gesetzt habe um schnell was nieder zu tippern. 

Zuerst möchte ich mal wissen, ob es wirklich einen Film gibt, in dem Leute auf eine Party eingeladen sind und beim Gehen nicht mehr rauskommen. Wenn ja, muss ich den unbedingt sehen (Vlt können die angehenden Medienwissenschaftler unter euch mal nen Seminar zu dem Thema machen - natürlich anrechenbar ;) )
Wer war dann der Mann der zum Ende hin zeichnend am Tisch saß? Es hatte den Anschein, dass er entweder direkt auf dem Fußboden saß oder keine Beine mehr hatte.
Sehr schön fand ich, wie Woody Allen den Widerspruch zwischen dem Leben in der Gegenwart und der Sehnsucht nach den vergangenen besseren Zeiten darzustellen und auch aufzulösen versucht hat. Jeder Generation ergeht es so wie der unseren: früher war alles besser, insbesondere billiger, muss man ja nur mal in die gute alte D-Mark umrechnen *fail*
Intuitiv hatte ich sogar das richtige T-Shirt aus meinem Schrank gegriffen.



Und das Filmtheater am Sendlinger Tor an sich hätte auch nicht besser sein können. Echt krasses Ambiente. Allerdings zeigen sie als Programmkino leider nicht allzu viele Filme. Beim nächsten Mal werde ich mich hoch in einen Balkon setzen.
Dieser leicht verpeilte Hauptcharakter Gil, der mehr mit sich selber beschäftigt war, als dass er hätte auf die Bedürfnisse, Wünsche, Einwände seiner Verlobten hätte eingehen oder überhaupt mal beachten können, hat mich doch stellebweise an Tage von mir erinnert ;-) Mir ist noch der 2005-er Allen "Matchpoint" präsent, in dem auch die Liebe zum Leben und zur Natürlichkeit und Unbeschwertheit thematisiert und als einzige Möglichkeit mit dem Leben klarzukommen dargestellt wird. 


Und dass sich immer so ein perfekt harmonierendes Schauspielensemble zusammenfindet, ist nicht minder bewundernswert. Zelda, die Frau von F. S. Fitzgerald hat eine sehr überzeugend gespielte Rolle in der 3. Staffel von In Treatment. Inez, die Verlobte von Gil war allerdings zu offensichtlich ein Scarlett Johansson-Verschnitt. Sie ist ja zur Zeit damit beschäftigt, Jagd auf Handy-hacker zu machen - in meinen Augen sind die Bilder aber eher gefälscht und wohl eher das Vorgeplänkel für den Film den sie demnächst rausbringen wird. (das nur mal am rande ;) ). Carla Bruni sieht in ihrer Rolle einfach nur verdammt scharf aus und hat damit eine Daseinsberechtigung im Film (Notiz an mich: hat sie auch was zur Filmmusik beigesteuert? Scheint auf den ersten google-Blick nicht so) und der Hauptdarsteller Owen Willson könnte der junge Robert Redford oder Woody Allen höchstpersönlich sein. Für mich war Gil überhaupt der beste Charakter, allein schon wie er immer verträumt seiner Verlobten hinterhergetrottet ist, um dann doch im unvorhergesehensten Moment eine ganze Salve von Spitzen gegen den allwissenden Paul abzufeuern. 
Achja, der Cocktail "Mango-Basilikum Gimlet" den mir der Barmann hier in der Bar "Corso"  gemixt hat ist echt der Knaller (soll er wohl auch im wahrsten Sinne des Wortes sein, da man den Allohol kaum merkt): Gin, Basilikum, Ingwer und nen Mangosaft. Dazu servieren sie ne Schale mit stark gesalzenem Popcorn. Genial flashige Geschmackskombi. Im Kino hatt ich mir das Popcorn gespart gehabt, dafür hats mich dann tierisch aufgeregt, dass alle Anderen lautstark geknabbert haben. Also merke: immer Popcorn zum Bier ^^