Samstag, 17. August 2013

Blick in die Ewigkeit by Dr. med Eben Alexander

Ich war seit langem mal wieder auf der Suche nach einem neuen lesenswerten Buch, was noch nicht Teil meiner Bibliothek ist. Die Aussicht auf eine wissenschaftliche Herangehensweise an das Thema Nahtoderfahrung im Zusammenhang mit neurowissenschaftlichem Hintergrundwissen fand ich sehr reizvoll.  Die erste Hälfte des Buches war denn auch sehr unterhaltsam und einfühlsam geschrieben.
Im Verlaufe des Buches stellte sich mir die Frage, wie es denn möglich ist, dass sich jemand mit einem so von Bakterien angegriffenen Gehirn, nach 7 Tagen  im Koma noch so an sämtliche Details erinnern kann. Vom Autor wurde ja in regelmäßigen Abständen darauf hingewiesen, wie aussichtlos und völlig unmöglich auch nur das Wiedererlangen der rudimentärsten körperlichen und geistigen Funktionen sei. Der Hinweis darauf, dass sich diese Frage bis zum Ende des Buches geklärt haben wird, war leider nur ein geschickter Schachzug um de  kritischen Leser bei Stange zu halten. Viel zu schnell waren die Argumente eine bloße Umformulierung der einen These: Gott existiert und wartet zusammen mit unseren Vorfahren auf unser Ableben. Die Begründung dafür ist, dass es die einzige Erklärung ist, die der Autor aus seinem Gefühl heraus als einzog mögliche ansieht.  Für mich als neurowissenschaftlich belesenem Laien lässt die Auseinandersetzung des Autors mit den aktuell vorhandenen Erklärungsmodellen jedoch sehr zu wünschen übrig. Lediglich eine zweiseitige Aufzählung einiger Erklärungsansätze und die Abweisung selbiger mit dem Argument der Abwesenheit des Neokortex empfinde ich als nicht ausreichend, jedenfalls nicht wenn das selbsterklärte Ziel des Autors ist, die Weltbevölkerung und insbesondere den wissenschaftlich arbeitenden/interessierten Teil davon zu überzeugen dass es mehr gibt als die ins bekannten Dimensionen und Theorien um Zusammenhänge zu erklären. Beim Lesen kam mir des öfteren die Erinnerung an Diskussionen zum Verhältnis von Wissenschaft, (Schul-) Bildung und Kirche in Amerika. Dahingehende Kritiken werde ich die Tage mal suchen.
Weitere Meinungen zu dem Buch bzw Hinweise zu lesenswerten Büchern gerne in die Kommentare.

Btw.: Das Bloggen mit dem Samsung Galaxy S4 geht echt gut. Ist um einiges angenehmer zu tippen als mit nem Blackberry Bold :)