Mittwoch, 7. Mai 2008

Feuchtgebgiete

heute früh noch einen Artikel gelesen über die Gemeinsamkeiten von Heidi Klum und Charlotte Roche und keine 12 Stunden später bereits bei der Hälfte von Feuchtgebiete angekommen. Lest bloß keine Rezensionen von selbsternannten Kritikern. Besorgt euch einfach das Buch unter folgendem Link. Ich hab meins für 4 Tickets bekommen von einem Typen der den Klappentext gelesen hat, es zum Tausch gegen 4 Tickets anbietet, es sofort nach Orderung lo9sschickt und sich dann beschwert dass er nach 3 Tagen immer noch keine Bewertung hat *buhu schnueff* Dass unsereiner ne stressige, ungesunde aber mal wieder wunderschöne Zeit in seiner Studienstadt hatte behalt ich einfach mal für mich ^^. Nachdem ich gestern abend das erste Kapitel gelesen hatte war ich leicht verwirrt ob des komischen Geschmacks im Mund - kam der von den 1,5l Eistee kurz vorher oder von der klaren Sprache der Autorin Charlotte Roche. Ich hatte ja erstmals Kontakt mit ihr als sie auf dem blauen Sofa der Leipziger Buchmesse saß. Ihre Natürlichkeit und Offenheit hat mich total begeistert - das Buch kam sofort auf die Liste. Das Buch mag zwar auf den Verkaufslisten ganz oben mitmischen, man darf aber bezweifeln dass es von allen ausgelesen wird. Die Hauptperson Helen beschreibt mit einer kindlichen, fast schon naiv anmutenden Klarheit ihren Krankenhausaufenthalt den sie auf Grund einer Analfissur spontan angetreten hat. Sie spricht in einer so bunten Mischung über Hämorrhoiden, Smegma, Analverkehr, Darmspülung, Mitesser im Ohr, Intimhygiene Anusdehnung, ihre Periode und Möglichkleiten zur Wiederannäherung ihrer geschiedenen Eltern das man am liebsten gar nicht aus dem Bus aussteigen möchte - einfach weiterlesen, auch wenn schon ganz schlecht ist vom während-der-Busfahrt-nach-unten-schauen und schon fast zu detaillierten Beschreibungen von selbstgebastelten und wiederverwendeten Tampons. Wortgewandt, witzig, relitätsnah, natürlich und frei von der Leber geschrieben darf man einfach nicht nach dem ersten Kapitel aufhören - es entgeht einem eine Menge Ekel, herzhaftes Lachen, Kopfschütteln und Interessantes über das Innenleben eines Menschen.
Wenn dann noch nach dem Nach-hause-Kommen das neu erworbene Album Spielmann von Lüül auflegen kann wiegt auch der Ärger über eine nicht vorhandene Rotweinflasche schon nicht mehr so schwer.
Aber allzu einseitig sollte ich meine Playlist in Zukunft auch nicht gestalten - schließlich steht im Juni zu 95% das Hurricane an. Und wer sich jetzt fragen tut warum der Hirnie denn nich zum Southside festival fährt, dem sei jesacht:

Edit: Danke an den aufmerksamen Leser D. O. a. M. a. d. E.: Smegma

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